Mein Ziel war es in den „Golden State“ zu reisen.
Kalifornien. Natürlich, wohin sonst. Wo es hohe Wellen, ganz viel Sonne und die
schönsten Menschen gibt. An den
vermeintlich grandiosesten Ort der Welt - San Diego!
Doch bis ich dort ankam, hatte ich schon eine, naja…sagen
wir mal, kleine Odyssee hinter mir.
Eigentlich begann das Kulturprogramm ja schon bei der Einreise…da lassen die
Amis nämlich nicht mit sich spaßen und checken genau aus, wem sie Eintritt in
ihr gelobtes Land gewähren. Einreisegenehmigung,
Security Checks das lässt man sich als aufgeregter Touri ja alles gefallen.
Doch landet man dann schließlich in Amerika, in meinem Fall zunächst in
Philadelphia (meinem Zwischenstopp), ist man in den Fängen der Zoll und Security-Kasperln
gefangen. Zunächst einmal ist hier das
sehr interessante Gespräch mit dem Zollbeamten zu erwähnen. Julie - Tipp: besser nicht erwähnen, dass man
vor hat länger als 2 Monate Urlaub zu machen, denn die meisten Menschen, halten
das für absolut unmöglich. So auch der Beamte vom Zoll. Es folgten Fragen über
meinen geplanten Wohnsitz, über das verfügbare Budget, Bekannte, Freunde…
(Kurz: Fragen, die man nicht gestellt bekommen möchte!). Nein, keine Pistolen,
Messer oder sonstige Arten von Waffen dabei. Keine verseuchten Lebensmittel?
„Nö. Natürlich nicht“, antwortete ich prompt. Das zuvor ergatterte bayerische Brot in meiner
Hand hab ich dabei etwas fester in den Griff genommen. Und dann ganz plötzlich,
beschleicht einen der Verdacht, vielleicht doch nicht so harmlos zu sein, wie
man sich zunächst vorkam. Aber hey, mein Brot ist nicht verseucht…also schnell
wieder den Unschuldsblick aufsetzten. Nein! ich möchte auch keine
Bakterienkulturen?!? einführen. Okay. Das hätten wir also geklärt. Ich kann
durch den Zoll. Und das mit meinem unentdeckten Brot. Haha.
Das ganze Prozedere hält natürlich ein krönendes Finale
bereit: Nachdem man dann nach 70 min
Wartezeit endlich diverse Gespräche hinter sich gebracht hat, den elektronischen
Abdruck aller zehn!!! Finger abgegeben hat, ein digitales Foto fürs Sammelalbum
des amerikanischen Staats gemacht wurde, ist es so weit für den großen Moment.
Den ersten Schritt auf amerikanischen Boden. Doch den macht man keineswegs mit
Schuhen. Also raus aus den Schuhen und barfuß vortreten. Der Reihe nach ab in
den Nacktscanner. Wahnsinn! Eine Einreise im Adamsgewand. Fast wie der Eintritt
ins Paradies. Aber das war ja
der Plan!
„California
Paradise here I come“. Da lässt man schon mal alle Hüllen fallen…^^
So aber jetzt tadaaaaaa: endlich in Amerika! wuhuuu…genauer
gesagt in Philadelphia! Wie das schon klingt - so himmlisch leicht…fast
wie….Naja, lassen wir das!^^
Kurzer Zeitcheck: 5min bis zum Anschlussflug von
Philadelphia nach San Diego. Fuuuck, das heißt Handgepäck vom Security Check
gegrabscht und looooooos…Rennen! Natürlich mit den noch nicht zugeschnürten
Schuhen durch den kompletten Flughafen…ähm, ja...wieso ich nicht einfach mit
meinem Longboard gefahren bin, darüber lässt sich nur spekulieren! - Wahrscheinlich wollte ich, gerade 30 Sekunden in Amerika,
nicht schon negativ als Flughafenrowdy auffallen…also entschied ich mich für
Rennen mit Longboard unter den Arm geklemmt! Wie bescheuert!^^ aber die Zeit zum Nachdenken hatte ich zum Glück nicht.
Im Nachhinein betrachtet, wärs vielleicht doch ganz schlau
gewesen, zumindest die Schuhe einfach zuzubinden…X-D
Aber Zeit ist Geld, und davon hatte ich eindeutig zu wenig,
oder war es andersrum?!
BtW: Ein High-Five an all die Stolperfallen im Flughafen und dafür, dass sie
immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Ihr seid Spitze!
Nach 10 Minuten Höchstleistungsjogging kam das Gate XY in
Sichtweite, von dem aus mein Anschlussflieger gehen sollte…völlig außer Atem
kam ich am Gateway an und die freundliche Frau am Gate grinste mich an und
meinte ich sei leider zu spät, die Flugzeugtüren schon zu! Da half auch mein
perfekt einstudierter verzweifelter Hundeblick nichts mehr.
Das Flugzeug flog also ohne mich, wohl aber mit meinem schon
eingecheckten Koffer Richtung Kalifornien davon.
Da stand ich. Gestrandet in Philadelphia…und das war mal so
gar nicht himmlisch locker leicht wie die Werbung verspricht. Und von der
Doppelrahmstufe war auch nicht viel zu schmecken!
Trotzdem musste ich grinsen, wär ja zu einfach gewesen.
Julie´s Reise nach
Amerika braucht schon eine dramatischere Geschichte!^^
Immer hin bin ich meinem Ziel
schon ein Stück näher!...